**wegen PHP Update des Originalblogs leider noch ohne Bilder
Wie so oft sind spontane Reisen für Überraschungen gut. So auch diesmal als mich @Rollerstop angerufen hat und sinngemäß gefragt hat „Du bist doch für spontane Aktionen zu haben, magst Du nächste Woche nach Tosi mitfahren?“ Ich hätte mir ja so etwas denken können… und sagte genauso spontan zu. Internas dann noch geklärt und am Mittwoch früh stand Katharina dann mit Auto und Hund vor meiner Haustüre. Recht zügig haben wir das Ziel, Tosi, in der Nähe von Florenz, erreicht und auch noch David von einem Geschäftstermin am Bahnhof abgeholt. @Zieselbaer fand dann auch noch den passenden Hashtag dazu #twoscana – also dann los!
Tosi
Meine Gastgeber sperren das Haus auf.
Ach ein Detail darf ich ab jetzt nicht mehr vergessen. Mein Reisehund muss auch überall hin mit und hiermit eröffne ich die Fotorubrik „Reisehund“ 😉
Was gab es zu entdecken? Den italienischen Semmering mit skuriler Veranstaltung gleich am Berg hinter uns. Ja hier war mal eine Zahnradbahn hinauf. Die örtliche Bevölkerung feiert den 15. August natürlich ausgiebig, alles pilgert auf diesen Berg, die Straßen werden auf einer Spur zur Parkfläche umfunktionert – Einbahnregelung. Oben dann – Ausblick, Freiluftkino in Form eine Diashow „Wie es damals war“ (oder so ähnlich) und Eisessen mit sehr leckeren Sorten: Milchreis- und Pinienkerneis. Erwähnenswert auch – Nightlife pur in Tosi – auf zum Süßspeisenbüffet, der „Dolce-Party“. Die Damen des Ortes backen auf – Nur leider waren wir zu spät dran, haben nichts mehr abbekommen. Soll noch jemand sagen in Dörfern klappen sie die Gehsteige am Abend hoch 😉
Auf Entdeckungsreise
„Mein Burgzimmer“ so titelte Katharina als wir uns eine Burgruine samt Umgebung angesehen haben – ein Suchbild (und wers nicht findet, Burgzimmer sind doch geheim 😉 )
Wanderwege
Es ist halb 12 Abends, die letzten „Wanderer“ finden auch ihren Weg nach Hause, die Stecken klappern am Asphalt, ein Hund bellt, sonst ist es still. Die alltäglichen fast schon Pilgerwege der Dorfbewohner nimmt heute ein Ende. Sie gehen alleine, zu Zweit oder auch zu Mehreren einfach auf der Straße bis zum nächsten Ort spazieren. Am Morgen in die eine Richtung, am Abend in die andere Richtung zum anderen Dorf. Je nach Freundschaften scheinen die Richtungen festgelegt, immer gleich. Menschen aus den anderen Orten scheinen dies ebenfalls zu tun sodass sich ein reges Treiben auf den Straßen einstellt. Und wer sind diese Leute? Auf jeden Fall 60 oder sogar 70+, alles was gehen kann, egal mit welchen Gehhilfen. Sogar eine jüngere Frau (sicher noch unter 40) mit Walkingstecken machte sich jeden Tag auf den Weg nach Tosi. Katharina berichtete, dass sie schon seit Monaten jeden Tag ihren Weg gehe – Fitnessprogramm scheint es zu sein. Fit hält das sicher, und sorgt gleich für die nächste Skurilität denn die Dichte der Stühle in der Umgebung ist wirklich hoch. Hier die Stuhlgallerie – Man sehe und staune. Aber irgendwie auch verständlich – Pausen müssen eben sein und wenn, dann schon bequem, egal wo. Und Abends zum Ausklang dann noch ein Plausch vorm Haus der Freunde. Ganz so nebenbei ist in diesem Dorf so einiges los, auch wenn es finster ist. Muss man erstmal nachmachen…
Ok, Stühle fallen also auf in der Landschaft, und auch diese Kirchenbank durfte zumindest zur Renovierung auch mal das toscanische Licht erblicken. Passt halt auch hierhin.
Und weil ein Toscanabesuch ohne Florenz auch nur die halbe Sache ist haben wir uns bei brütenden 40 Grad auf den Weg gemacht. Ab zum Bahnhof und rein in die Stadt. Nach einer halben Stunde Zugfahrt mitten in Florenz ankommen ist schon sehr bequem 🙂
In Florenz dann fast keine Touristen, für mich ganz gut, für den Tourismus wohl weniger. An der bekannten Brücke dann – die „Brücke der Gestalten“ – Don Camillo höchst persönlich, aber zu schnell um zu fotografieren, sowie Norwegerkniestrümpfe mit Uniform.
Und dieses Foto erklärt sich sowieso von selbst. Am Abend wieder zu Hause: Hund kaputt, Mensch kaputt
Ein Dank an Katharina und David für die Idee und die schöne gemütliche Reise!